17 Jan Wein richtig kaufen: Alles nur Geschmacksache?
Die weite Welt der Weine ist wahnsinnig umfangreich und mit ihrem sperrigen Vokabular teilweise auch abschreckend. Viele Interessierte wollen dann die hohe Einstiegshürde nicht nehmen und bleiben schließlich beim altbekannten Supermarktwein. Wer kennt nicht diesen ratlosen Blick vor dem Weinregal: Neugier gepaart mit zögerlicher Versuchung und purer Ratlosigkeit. Sagt mir etwa das Etikett mit seinen Bio-Siegeln ob mir dieser Wein schmecken wird? Natürlich nicht! Darum ist es jetzt an der Zeit, mit diesen fünf einfachen und immer anwendbaren Faustregeln Abhilfe zu schaffen.
Der Preisfaktor
Es tut mir ja leid, aber der Preis ist tatsächlich ein sehr wichtiger Faktor. Für Einsteiger empfehle ich einen Tropfen, der zwischen 5 – 10€ bepreist ist. Hier trennen sich Massenware und gut gemachter Wein. Bei roundabout 10 – 15€ fängt die Musik richtig an zu spielen. In dieser Preisregion gibt es wahre Schätze, die mit ihrer Qualität ihren Preis weit überragen. Von 15 – 25€ die Flasche betritt man den Bereich des fortgeschrittenen Weintrinkers. Man lässt sich dann ausführlich beraten, oder weiß genau was man möchte. Zusammengefasst gilt: Es gibt in jedem Preisspektrum Überflieger. Frag im Weinladen ganz gezielt danach.
Das Weinregal
Weinregale sind in der Regel nach Regionen eingeteilt. Bei uns sortieren sich darum die Weinregale von Nord- nach Süditalien. So kannst du ganz einfach die Weine finden, die schon beim letzten Urlaub z.B. auf Sardinien gut mundeten. Sind manche Regionen besser als andere? Natürlich nicht. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Im Piemont gibt es beispielsweise sehr gute aber auch preisintensive Weine wie den berühmten Barolo oder Barbaresco. In Apulien dagegen kann man in den Genuss des sehr guten und oft sehr preiswerten Primitivo Wein kommen.
Die Rebsorten
Das Thema Rebsorten fordert sehr viel und sehr intensive Beschäftigung. Wie viele Sorten es tatsächlich gibt, bleibt wahrscheinlich unbekannt. Fortgeschrittene Weinschmecker kennen ihre Lieblingssorten, doch für viele ist die Wahl einer Rebsorte eher wie würfeln. Darum habe ich hier für dich die Top 10 der italienischen Rebsorten und Weine zusammengestellt.
Die Erfahrung Anderer
Lass dich von anderen Menschen anstecken. Die beste Empfehlung für einen guten Wein kann dir am besten jemand geben, den du persönlich kennst. Die persönliche Empfehlung wiegt 1000 Tonnen mehr als eine fünf Sterne-Bewertung auf einer x-beliebigen Internetseite. Vielleicht kennst du ja bereits einen lieben Menschen, der auf diesem Gebiet ganz firm ist. Dieser Person darfst du gerne Löcher in den Bauch fragen und zum Wein-Shopping begleiten. Das beste ist, dass du dann jemanden hast, mit dem du über einen Wein ausschweifend sinnieren kannst. Darüber, welche Aromen vielleicht oder sogar ganz eindeutig zu erkennen sind, warum ein Wein gerade noch zu etwas jung ist und welcher Stil dir zusagt oder nicht.
Vertraue deinem Geschmack
Probiere viel aus und folge deinem eigenen Geschmack. Der vielleicht wichtigste Tipp: Vertraue deinem Gaumen. Auch wenn ein Wein von berühmten Weinkritikern in den Himmel gelobt wurde, muss er nicht unbedingt deinem Gusto entsprechen. Und das ist vollkommen ok. Es ist nun mal eine sehr subjektive Angelegenheit. Trotzdem gilt es offen zu bleiben für Weine, die man noch nicht kennt. Wie beim Jazz entwickelt sich der Geschmack, mit dem Hören und Ausprobieren. Dieser Geschmack ist eine Sammlung von Erfahrungen und Erlebnissen. Er kann konkret formulieren, welche Weine interessant sein könnten und welche eher auszuschließen sind. Also merke dir: Vertraue deinem Geschmack, sei offen für Neues und probier viel aus.
Autor: Jacob Coenders
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