
28 März Pesto Rosso – Das würzige Tomatenpesto aus Italien
Pesto Rosso ist der kulinarische Beweis dafür, dass Italien auch in der Welt der Saucen weit mehr zu bieten hat als nur das klassische grüne Pesto aus Ligurien. Mit seiner leuchtend roten Farbe, dem intensiven Aroma von sonnengetrockneten Tomaten und mediterranen Kräutern bringt Pesto Rosso den Geschmack des Südens auf den Teller – intensiv, würzig, unwiderstehlich. Ob als Pastasauce, Brotaufstrich oder feine Würze in warmen und kalten Gerichten: Pesto Rosso ist eine der vielseitigsten und beliebtesten Pesto-Varianten Italiens. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Spezialität? Wo liegt ihr Ursprung, wie wird sie zubereitet, und welche Varianten gibt es? Tauchen wir ein in die Welt des Pesto Rosso – ein Streifzug durch Tradition, Geschmack und kulinarische Lebensfreude.
Herkunft – Eine moderne Interpretation mit traditionellen Wurzeln
Im Gegensatz zu Pesto alla Genovese oder Pesto alla Trapanese hat Pesto Rosso keine festgelegte regionale Herkunft. Vielmehr ist es das Ergebnis einer kreativen Weiterentwicklung, die sich aus verschiedenen kulinarischen Traditionen speist – insbesondere aus Sizilien und Ligurien. Es entstand vermutlich in den letzten Jahrzehnten als Variation des sizilianischen Pesto alla Trapanese, in dem frische Tomaten eine zentrale Rolle spielen. In ganz Italien – und darüber hinaus – wurde die rote Variante schnell populär: sowohl in der industriellen Herstellung als auch bei Hobbyköchen, die mit regionalen Zutaten experimentierten. Das Besondere an Pesto Rosso ist seine Aromenvielfalt: Tomaten, Kräuter, Käse, Knoblauch, Olivenöl und Nüsse verschmelzen zu einer intensiven, gleichzeitig ausgewogenen Komposition. Es ist damit weniger ein regionales Erbe als vielmehr ein moderner Klassiker, der in ganz Italien zuhause ist.
Zutaten – Die rote Basis für vollen Geschmack
Im Zentrum von Pesto Rosso stehen getrocknete Tomaten. Sie geben der Sauce nicht nur ihre kräftige Farbe, sondern auch eine süßlich-würzige Tiefe. Doch sie sind nicht allein – folgende Zutaten gehören klassischerweise in ein gutes Pesto Rosso:
- Getrocknete Tomaten (eingelegt oder trocken): voller Umami und natürlicher Süße
- Knoblauch: bringt Würze und Tiefe
- Basilikum oder Oregano: für frische, mediterrane Kräuternoten
- Parmesan oder Pecorino: sorgt für eine salzige, pikante Komponente
- Pinienkerne, Mandeln oder Walnüsse: geben Textur und nussige Fülle
- Olivenöl Extra Vergine: für die cremige Konsistenz
- Chili (optional): für eine dezente Schärfe
Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Rezept, Region oder Vorliebe. In manchen Varianten wird auch ein Löffel Tomatenmark oder frische Tomaten ergänzt, um die Fruchtigkeit zu intensivieren.
Herstellung – Pesto Rosso selber machen
Ein authentisches Pesto Rosso lässt sich mit wenigen Zutaten und minimalem Aufwand selbst herstellen – vorausgesetzt, man verwendet hochwertige Produkte. So funktioniert’s:
- Getrocknete Tomaten (nicht in Öl) kurz in heißem Wasser einweichen, dann abtropfen lassen.
- In einem Mixer oder Mörser zusammen mit gerösteten Nüssen, Knoblauch und Kräutern zerkleinern.
- Nach und nach Olivenöl hinzugeben, bis eine glatte, cremige Masse entsteht.
- Mit geriebenem Käse vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp: Wer es besonders cremig mag, kann einen Löffel Ricotta oder Mascarpone einrühren. Pesto Rosso ist im Kühlschrank mehrere Tage haltbar. Bedeckt man die Oberfläche mit etwas Olivenöl, bleibt es besonders aromatisch.
Regionaler Stil? Oder universeller Liebling?
Pesto Rosso ist kein regional geschützter Begriff, anders als etwa „Pesto Genovese DOP“. Dennoch findet man in verschiedenen Regionen Italiens charakteristische Abwandlungen:
- In Sizilien verwendet man häufig Mandeln und Ricotta – sehr ähnlich zum Pesto alla Siciliana.
- In der Toskana sind Walnüsse und Pecorino beliebt.
- In Apulien kommt manchmal Fenchelkraut oder getrocknete Paprika dazu.
- In der Emilia-Romagna bringt man Tomaten, Parmesan und Basilikum ins Gleichgewicht – eine Fusion aus klassischen Küchenstilen.
So passt sich Pesto Rosso an die lokalen Gegebenheiten an – ohne seine Seele zu verlieren.
Geschmack und Konsistenz – Ein Fest für die Sinne
Im Gegensatz zum grünen Pesto ist Pesto Rosso kräftiger, würziger und oft leicht süßlich. Die getrockneten Tomaten sorgen für eine tiefrote Farbe und einen intensiven Geschmack, der hervorragend mit nussigen und salzigen Noten harmoniert. Die Konsistenz ist meist etwas kompakter, cremiger – ideal für Pasta, aber auch als Dip oder Brotaufstrich. Dank der enthaltenen Nüsse und des Käses besitzt Pesto Rosso eine natürliche Umami-Tiefe, die es zu einem echten Alleskönner macht.
Pesto Rosso in der Küche – Vielseitiger als man denkt
Pesto Rosso ist weit mehr als nur eine Pastasauce. Es ist eine kulinarische Allzweckwaffe, die sich mit fast allem kombinieren lässt:
- Pasta: Klassisch mit Penne, Fusilli oder Tagliatelle – eventuell mit etwas Nudelwasser verlängert.
- Auf Pizza: Statt Tomatensauce – oder als „Finish“ nach dem Backen.
- Im Sandwich: Perfekt zu gegrilltem Gemüse, Mozzarella oder Prosciutto.
- Zu Fleisch und Fisch: Als Marinade oder Topping für Hähnchenbrust, Lachs oder Schweinefilet.
- Auf Crostini oder Bruschetta: Als raffinierter Aperitif oder Snack.
- In Salaten: Als Dressing mit etwas Joghurt oder Essig verlängert.
Wer es besonders aromatisch liebt, kann Pesto Rosso auch mit Kapern, Oliven, getrocknetem Oregano oder Zitronenabrieb verfeinern.
Pesto Rosso vs. Pesto alla Siciliana – Was ist der Unterschied?
Oft werden beide Begriffe synonym verwendet – doch es gibt feine Unterschiede:
Beide Varianten sind fantastisch – und beide bringen eine andere Dimension italienischer Küche auf den Tisch.
Kulinarische Bedeutung – Beliebt in ganz Europa
Pesto Rosso hat sich längst von einer regionalen Spezialität zu einem europaweiten Liebling entwickelt. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder den USA findet man es in vielen Varianten in Supermärkten, Feinkostläden und auf Wochenmärkten. Sein Erfolg liegt nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Einfachheit und Vielseitigkeit. Besonders in der vegetarischen Küche ist Pesto Rosso ein echter Favorit: intensiv, nahrhaft, sättigend – ganz ohne Fleisch. Auch für Hobbyköche ist Pesto Rosso ein Geschenk: In wenigen Minuten zubereitet, bringt es italienisches Flair in jede Küche.
Fazit – Rot ist das neue Grün
Pesto Rosso ist ein Alleskönner: intensiv, aromatisch, vielseitig – und dabei so typisch italienisch wie ein Sommertag am Mittelmeer. Ob selbst gemacht oder aus dem Glas: Es bringt Farbe auf den Teller und Sonne ins Herz. Und das Beste? Es funktioniert nicht nur mit Pasta. Pesto Rosso ist Mediterranes Lebensgefühl pur – cremig, würzig, verführerisch. Wer es einmal probiert, wird es immer wieder wollen.
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